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Freiwilliges Engagement – Tipps für den Sprachunterricht

Willst du Zeit und Energie schenken, damit geflüchtete Menschen die deutsche Sprache lernen können? Das ist sehr wertvoll! Wie kannst du diese Herausforderung meistern? Mit der Zeit wächst die Erfahrung und praktische Tipps helfen weiter.

Das Schweizerischen Roten Kreuz hat zwölf einfache Tipps zusammengestellt, was du alles in deinem Sprachunterricht für geflüchtete Personen beachten kannst, damit dies für dich und deine Kursteilnehmenden ein angenehmes und lehrreiches Erlebnis ist und bleibt.

Tipp 1

Sich mit Verantwortlichen im Asylbereich (Gemeinde, Kanton, Betreuungsorganisationen) sowie mit weiteren Anbietern vernetzen. Teilnehmende zu einem institutionellen Angebot weiterleiten. Du kannst ihre Fortschritte in Deutsch parallel zu einem offiziellen Kurs weiter unterstützen.

Tipp 2

Gute Atmosphäre schaffen. Freundlichkeit und Geduld zeigen. In deiner Rolle als Kursleitung bleiben – persönliche Meinung über Themen wie Krieg und Politik für dich behalten.

Tipp 3

Kursteilnehmenden viel Gelegenheit zum Sprechen bieten. Idealerweise sprechen Kursleitende (viel) weniger als Kursteilnehmende.

Tipp 4

Viele Wiederholungsmöglichkeiten anbieten, z. B. gleiche Fragen und Antworten mehrmals im Kurs wiederholen.

Tipp 5

Einfache(s) Ziel(e) für den Kurs setzen und sicherstellen, dass die Ziele erreicht wurden. Wenn nicht, dranbleiben.
Z. B.:

  • Die Teilnehmende können sagen, wie sie heissen.
  • Die Teilnehmenden können sagen, woher sie kommen.

Tipp 6

Lernerfolg regelmässig überprüfen: was ist vom letzten Mal bei den Kursteilnehmenden geblieben. Was ist von der letzten Stunde geblieben?

Tipp 7

Themen des Alltags für den Unterricht auswählen, z. B. Dialog beim Einkaufen, beim Kauf eines Zug-Tickets usw. Erwachsenengerechte Situationen und Bilder verwenden. Die Kursleitung kann idealerweise die Teilnehmenden fragen, was sie wissen möchten oder in welcher Situation sie die Sprache benötigen.

Tipp 8

Abwechslung schaffen: Aktivitäten, Methoden, Tempo, unterschiedliche Gruppengrösse bei Gruppenaktivitäten. Sich bewegen.
Ideen:

  • Bilder kurz beschreiben (ein Mann, ein Kind usw.)
  • Rollenspiele
  • Alphabet mit bekannten Wörtern ergänzen.
  • Ballwerfen - wer den Ball bekommt, muss jemandem eine Frage stellen.
  • Teilnehmende schreiben eine Frage auf eine Karte, z. B. Wie heisst du? Karten werden gemischt und Fragen werden von anderen Teilnehmenden beantwortet.
  • Nach Gegenständen suchen, auch draussen.

Tipp 9

Teilnehmende dazu anregen, mit der Sprache in Kontakt zu kommen: das Gespräch mit Menschen suchen, aber auch Radio hören, Nachrichten lesen usw.

Tipp 10

Mit anderen Kursleitenden austauschen – was hat gut funktioniert - was weniger gut? Wie kann man was verbessern? Sich weiterbilden - nach Möglichkeiten (Weiter-)Bildungsangebote besuchen, die Freiwilligen zur Verfügung stehen, z. B. über

redcross-edu.ch oder
external-link
benevol Schweiz
.

Tipp 11

Akzeptieren, dass nicht alles nach Plan läuft. Teilnehmende werden zum Teil mit anderen Themen beschäftigt sein und können dadurch nicht immer optimal lernen. Sie kommen vielleicht auch nicht regelmässig zum Kurs, weil andere Probleme gerade im Vordergrund stehen oder weil sie einfach nicht die Energie dazu haben.

Tipp 12

Hilfreiche Links für den Sprachunterricht für Geflüchtete:

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    Letztes UpdateDonnerstag, 2. Juni 2022 um 15:13